Wer einmal im Chorgestühl der historischen Roggenburger Klosterkirche Platz genommen, das Knarzen des alten Holzes unter seinen Füßen gespürt, das Auge über den prunkvollen Hochaltar hat gleiten lassen, der weiß: Hier wird Geschichte im Jetzt erlebbar. Top aktuell erwarten Sie im Rahmen des DIADEMUS Eröffnungskonzertes 2023 international renommierte Musiker:innen mit einem abwechslungsreichen Programm genau an diesem Ort. Mit ihren einzigartigen Interpretationen bringen Sie Kirchenmauern, Chorgestühl und Körper zum Schwingen. Lassen Sie sich von den besonderen Fähigkeiten der Musizierenden begeistern, denn es ist nicht alltäglich, dass eine Solistin auch im Ensemble musizieren kann oder dass ein Ensemble Sänger zu solistischen Höhenflügen im Stande ist:
bei DIADEMUS schon.

Wie bitte – Erdbeervinaigrette und Obatzter?
Was vor einiger Zeit noch der haute cuisine vorbehalten war, hält immer mehr Einzug in der heimischen Küche. Geschmäcker, die vermeintlich nicht zusammen harmonieren, werden ungeniert miteinander verbunden. Es entsteht eine einzigartige Note die aufhorchen lässt, die begeistert, die bleibt. Was besonderes. Probieren Sie es doch einmal. Oder kommen Sie einfach direkt zu Mittendrin. Der Tisch ist gedeckt. Was zunächst alltäglich klingt – Bach´sche Triosonaten für Gambe und Cembalo – wird durch die einzigartige Musizierweise von Céline Frisch und Juan Manuel Quintana an Taste und Saite veredelt. Und wie beim Kochen auch, ist vieles eine Frage des Timings. Dabei gilt es, nach aller Kunst die Regeln der historisch informierten Aufführungspraxis, mit der eigenen Meisterschaft für das Gespür des richtigen Zeitpunktes zu kombinieren. Wo wenden die Musiker beispielsweise die Inégalité an? Das heisst, wo werden gleich notierte Noten ungleich gespielt. Alles eine Frage des guten Geschmacks. Erleben Sie geschmackvolle historisch informierte Aufführungspraxis. Das Andere, das Besondere, das ist DIADEMUS.

Neapel war im 18. Jahrhundert nicht nur eine der größten Metropolen Europas, sondern auch das Epizentrum der theatralen Vokalmusik. Es gab mehrere Konservatorien, die berühmt waren für ihre Kastratenausbildung, unter ihnen später auch Sänger wie Farinelli, dessen Name uns heute noch bekannt ist. Komponisten wie Leonardo Leo, Francesco Mancini oder Alessandro Scarlatti bildeten dort die Neapolitanische Schule. Ein Komponistenzirkel, der die Entwicklung der Oper vorantrieb und aus dem später Komponisten wie Rossini und Verdi hervorgehen sollten. Der Ruf der Schule erreichte Anfang des 18. Jahrhunderts ganz Europa und erweckte auch das Interesse von Händel. 1708 reiste er nach Neapel, um von seinen italienischen Kollegen zu lernen und eigene Werke dort aufzuführen. Einige Werke der Komponisten, die er bei seinem Besuch getroffen haben könnte, wurden bis heute nicht verlegt oder aufgenommen und vermutlich auch nicht gespielt. Holen wir sie wieder auf die Bühne zurück.

Um den sängerischen Nachwuchs auf Spitzenniveau braucht man sich in Deutschland wahrlich keine Sorgen zu machen. Zahlreiche Institutionen haben mitlerweile Programme im Angebot, die speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind. Doch was ist mit den Sängerinnen und Sängern im besten Alter? Speziell mit denjenigen, die seit Jahren ambitioniert in Chören singen und neben viel Erfahrung auch noch mit herausragenden stimmlichen Qualitäten auftrumpfen? Wir finden es ist an der Zeit, genau diesen eine Plattform zur persönlichen und musikalischen Entwicklung zu bieten. Eigens dazu haben wir mit Chorleiterin Karin Freist-Wissing und Stimmbildnerin Alexandra Schmid zwei absolute Top Kräfte gewinnen können. Im Teamwork bringt jeder Sänger seine individuelle Begabung zum Einsatz, sei es im Vokalquartett oder im groß besetzten Chor. Offene Ohren, wache Augen und einen Sinn für feinste Gestaltungen fordern und fördern Aufmerksamkeit und Flexibilität. Von diesen Fähigkeiten profitieren die Teilnehmer der DIADEMUS chorakademie ein Leben lang – im sozialen Miteinander, im Alltag und ganz besonders im Gesang in ihren heimatlichen Chören vor Ort. Ein Leuchtturm also – deutschlandweit.

Eine lieb gewonnene Tradition findet seine Fortsetzung. Auch in diesem Jahr zählt der Festival-Gottesdienst wieder zum festen Bestandteil von DIADEMUS.

Von London bis Neapel, von Paris bis Warschau: Kaum ein anderer Komponist war auf den Opernbühnen seiner Epoche derart präsent wie Johann Adolf Hasse. So bekannte der junge Mozart, dass er ebenso unsterblich werden wolle wie Händel und Hasse. Wichtige Stationen seiner Karriere waren Neapel, Venedig, Dresden und Wien. Es gab nachweislich kaum einen Hof in Europa, der nicht seine Opern zur Aufführung brachte. Spätestens nach seinem Riesenerfolg mit der Oper Artaserse in Venedig erwarb er sich den Beinamen „der göttliche Sachse“. Er belieferte die Opernhäuser Europas mit einem kontinuierlichen Strom neuer oder umgearbeiteter älterer Werke. Mit seinen Kompositionen wurde zum Meister des Belcanto. Bis zu fünf Premieren fanden jährlich auf mitunter weit voneinander entfernten Bühnen statt.
Neben der Oper widmete sich Hasse sein ganzes Leben lang intensiv der geistlichen Musik. So entstand 1750 sein Oratorium Sanctus Petrus et Sancta Maria Magdalena. Dieses Werk ist für das Ospedale degl´Incurabili in Venedig entstanden, an dem Hasse einige Jahre als maestro di capella tätig war. Da in der Passionszeit keine Opern aufgeführt werden durften, hörten die Venezianer stattdessen Oratorien. Dank der großzügigen Unterstützung der Johann-Adolph-Hasse-Gesellschaft München ist es DIADEMUS möglich, den Glamourfaktor Hasse zurück ins Rampenlicht zu holen.